Der botanische Name des Schlehdorn lautet: Prunnus spinosa.
Er gehört zur Familie der Rosengewächse als der Rosaceae.
Weitere Namen des Schlehdornes sind auch Haferpflaume, Sauerpflaume, Kietschkepflaume, Schlehe und Schwarzdorn.
Der botanische Name „Prunnus“ leitet sich von dem botanischen Name für Pflaume „Prunus“ ab.
„spinosa“ steht für stachelig und dornig.
Das Wort „Schlehe“ stammt von dem Wort „bläulich“ aus dem indogermanischen ab.
Im Moment kann man, an den schon blätterlosen Sträuchern die Blau-schwärzlichen Früchte des Schlehdornes finden.
Das verästelte Holz setzten wir in der Floristik als Dekorationselement in Werkstücken ein.
Auch als natürliche Steckhilfe lässt sich das Gehölz verwenden.
Im Frühjahr erleuchtet er mit zahlreichen Blüten in weißem Gewand.
Mystik und Sagen um den Schlehdorn:
Der Schlehdorn symbolisiert die Kraft von Licht und Schatten, dies kann ich absolut nachvollziehen.
Im Frühjahr erleuchtet er durch und durch in weißer Blütenpracht und nun im Herbst/Winter kann man sich kaum vorstellen, wie hell dieser Busch mal geleuchtet hat.
Nun steht da sein dunkles, fast schwarzes, gestrüppiges Holz in dem viele, kleine, Blau-Schwarze Kügelchen leuchten.
Er soll wohl an die schwarze Winter- und Todesgöttin erinnern die sich im Frühling, wenn der Strauch blüht, in eine jungfräuliche Göttin verwandelt.
Wie schon zuvor in dem Thema zur Hagebutte https://wildwiesenkind.de/rosa-canina-hagebutte/ und Weißdorn https://wildwiesenkind.de/der-weisdorn/ erwähnt, glaubten die Menschen wegen des scheinbar undurchlässigem, dornigen Gestrüppes dieser Pflanzen an eine schützende Wirkung vor Hexen, Dämonen und bösen Geistern.
Darum wurden sie als schützende Hecke um Höfe gepflanzt.
In osteuropäischen Gefilden wurde er zudem als Schutz vor Vampiren genutzt.
In Irland glaubten die Menschen an die Magie des Schwarzdornes also des Schlehdornes und des Weißdornes.
Besonders wenn diese beiden zusammen wuchsen, galten diese Stellen als magische Orte.
So soll der Schlehdorn auch der Mondgöttin geweiht sein und Mondfeen würden in ihm wohnen.
Aussehen und Vorkommen:
Der Schlehdorn ist ein Strauch, der selten bis zu einem Baum heranwächst.
Denn meistens wird er nicht älter als 40 Jahre.
Der Schlehdorn wird ca. 2 m hoch und ist stark verzweigt.
Die Äste und Zweige wachsen buschig, wirr und sind mit Dornen besetzt.
Die Farbe der Rinde reicht von einem dunklen Braun bis hin zu einer schwarzen Oberfläche.
Die Blätter sitzen wechselständig an kleinen Stielen also sind „gestielt“.
Ihre Farbe ist dunkelgrün und der Blattrand ist gezähnt.
Der Schlehdron Erblüht ca. Ende April, noch bevor er Blätter austreibt:
Die Blüten sind Weiß und erscheinen reichlich an dem Strauch.
Im Oktober- November reifen die kugelrunden, kleinen Früchte.
Werden die Früchte nicht von den Vögeln gefressen, bleiben sie meist den ganzen Winter über am Strauch hängen.
Den Standort mag der Schlehdorn sonnig und man findet ihn häufig in Hecken an Feldrändern oder auf Waldlichtungen.
Er ist in weiten Teilen Europas, Asiens bzw. dem Kaukasus und Afrikas verbreitet.
Geerntet werden die Blüten vor dem völligem erblühen.
Diese werden dann an einem trockenen, luftigen Ort getrocknet.
Die Schlehe bietet vielen Tieren wie Vögeln, Igeln, Hasen und Insekten einen geschützten Rückzugsort und Nistplatz.
Der Neuntöter & Raubwürger (heimischer Singvogel) nutzt das stachelige Geäst gerne um seine Beute (Insekten und kleine Nager) auf die Dornen zu spießen und so als Vorrat zu lagern.
Für Bienen und Schmetterlinge bietet er eine reiche Nahrungsquelle.
Der Schlehdorn als Heilpflanze:
Die getrockneten Blüten können als Tee getrunken werden.
Sie können bei Wassereinlagerungen, Cellulite und Ödemen helfen, dafür trinkt man 2-3 Tassen Tee täglich.
Sie sollen entwässernd, fiebersenkend, abführend und blutreinigend wirken.
Kneipp nutzte den Tee als Mittel gegen Bauchschmerzen, Verstopfung und Blähungen.
Der Tee kann äußerlich auch als Wickel und Umschlag angewendet werden um gegen Hautunreinheiten zu helfen.
Für den Aufguss von dem Tee bereitet man 1 TL Blüten pro Tasse zu und lässt ihn 10 min ziehen.
Man findet Schlehdornpräparate aus Frucht und Blüte zur Stärkung des Herzens, der Abwehrkräfte sowie Tinkturen gegen Entzündungen im Mund-Rachenraum.
Die Früchte werden unter anderem zu Multivitaminpräparaten verarbeitet.
Denn der Schlehdorn ist reich an Vitamin C.
Ein Aufguss aus getrockneten Früchten kann ebenfalls zum Gurgeln bei Entzündungen des Mund-Rachenraumes angewandt werden.
Wer nun einmal einfach so in die Schlehe beissen will wird merken, dass sie sehr stark, eher unerträglich sauer schmeckt.
Die Samen sollten nicht mit gegessen werden.
Denn sie erhalten wie die Blätter Amygdalin, ein Pflanzengift.
Einen genießbaren Geschmack erlangt sie erst nach dem ersten Frost.
Aus dem Schlehdorn kann Schnaps, Obstwein, Marmelade, Mus und Fruchtsaft hergestellt werden.
Ein kleines Gläschen des Saftes jeden Tag soll die Abwehrkräfte stärken.
Doch Vorsicht, der Saft wirkt ähnlich wie der Tee abführend.