Vogelwelt:
Heute habe ich ein Thema für euch, welches mir sehr am Herzen liegt…
Heute geht es hier um ein wenig Vogelschutz, wieso Vögel überhaupt schützenswert sind bzw. es sogar wichtig ist und was man tun kann, um sie zu unterstützen.
Dieses Thema begleitet mich eigentlich mein ganzes Leben und liegt schon seit mehreren Generationen in meiner Familie…
Alles begann mit meinem Opa, er entdeckte seine Leidenschaft für die hiesige Vogelwelt schon früh.
Im Jahre 1949.
Es gab im Jahr 1949 einen strengen Winter in Dresden und eines Tages fand mein Opa auf dem Weg zur Schule einen erfrorenen Bergfinken.
Ihm ging das Schicksal von diesem kleinen Vogel sehr nah und war gleichzeitig fasziniert von seiner Schönheit, dass ihn dies nicht mehr los ließ.
Als kleines Kind war es für mich ein Highlight, meine Großeltern zu besuchen denn mein Opa begann Stieglitze und Bluthämflinge zu züchten.
Es war schon als Kind für mich, genau so wie für meinen Papa, sehr befremdlich die Vögel hinter Gittern zu sehen und ich stehe dem ganzen heute kritisch gegenüber.
Mein Papa wurde von meinem Opa mit dieser Leidenschaft angesteckt.
Er erzählte mir von den gemeinsamen Ausflügen, bei Wind und Wetter in die Natur, wo mein Opa ihm alles über die Welt der Vögel beibrachte und sie Stunden damit verbrachten, sie zu beobachten.
Ihre Wege führten sie oft zu den Teichen bei Schloß Moritzburg wo sie den Gesängen zur Balzzeit lauschten.
Ich erinnere mich ebenfalls an unzählige Spaziergänge mit meinem Papa in meinen Kindheitstagen.
Bei jeder Gelegenheit zeigte er mir die hiesige Vogelwelt und erklärte mir ihre Eigenschaften und Besonderheiten.
Wir streiften durch die Wälder und über die Wiesen auf der Suche nach Federn und unweit unseres Hofes hatten wir sogar einen Adlerhorst wo wir die ein oder andere Adlerfeder finden konnten.
Mein persönlicher Glücksfund war eine leuchtend, blaue Eichelhäherfeder sowie eine stattliche Adlerfeder.
Ich begann schon früh mit dem malen, eine Sache, die ich auch von meinem Papa mit auf den Weg bekommen habe und worin er mich gefördert hat.
Es war wohl kaum verwunderlich, dass mein Lieblingsmotiv alsbald Vögel wurden…
Ich beschäftigte mich viel mit Ihnen und meine Begeisterung für die zarten Geschöpfe aus der Welt der Singvögel mit ihren farbenfrohen Federkleidern wuchs.
In meiner Jugend bekam ich dann die Möglichkeit, selbst zwei verwaiste Krähen und Falken aufwachsen zu sehen und sie zu versorgen.
All das förderte irgendwie eine gewisse Faszination.
Und nun kommen ein paar Fakten über Vögel:
- Nicht nur jede Vogelart hat ihren ganz individuellen, unverwechselbaren Gesang, sondern je nach Region können Vögel sogar einen eigenen Dialekt im Gesang entwickeln.
- Es gibt ca. 10.000 verschiedene Vogelarten auf der Welt.
Der Haussperling (umgangssprachlich Spatz) ist der wahrscheinlich am häufigsten vorkommende Vogel auf der Welt. - Der größte Vogel ist mit ca. 2,70 m der Strauß und der wiederum kleinste ist mit gerade einmal ca. 57 mm die Bienenelfe.
- Als ein regelrechtes Wunder gilt der Mauersegler, er bleibt teils mehrere Monate in der Luft, ohne ein einziges Mal zu landen.
Beobachtungen zu folgen, fliegen sie teils 10 Monate ohne Rast und halten nur zur Brutzeit inne.
Die Küstenseeschwalbe legt jährlich um die 50,000 km zurück. - Der schnellste Vogel ist der Wanderfalke, er kann eine Geschwindigkeit von ca. 340 km/h erreichen.
- In der Vogelwelt gibt es mitunter eine der größten Vielfalten, zumindest was das Thema Größe, Farbe und Form betrifft.
- Weltweit sind über 1000 Vogelarten bedroht, in Deutschland sind es ca. 36, darunter der Star und einer meiner Lieblingsvögel, der Bluthänfling.
Seit 1800 soll der Bestand der Vogelwelt um ca. 80 % zurückgegangen sein, der größte Teil davon jedoch erst in den letzten 70 Jahren.
Vögel sind für ein funktionierendes Ökosystem unverzichtbar:
Und so ein funktionierendes Ökosystem ist wiederum für uns unverzichtbar…
Die Anzahl und Vielfalt von Vögeln gilt seit jeher als ein Indikator dafür, wie gut es einem Ökosystem geht.
Vögel tragen vor allem auch zur Schädlingsbekämpfung bei.
Es gibt aber auch einige Dinge, bei denen sie eine sehr große Rolle in unserem Ökosystem spielen, die einem vielleicht auf den ersten Blick gar nicht so bewusst sind.
Hier nur eins von vielen Beispielen:
Es gibt Vogelarten, wie den Tannenhäher, der aktiv an der Fortpflanzung der Zirbelkiefer beteiligt ist.
Die Zirbelkiefer kommt vor allem in den Alpen und Karpaten vor.
Ohne den Tannenhäher hätte die Zirbelkiefer kaum eine Chance sich fortzupflanzen und sie verdankt hauptsächlich diesem Vogel ihr Fortbestehen.
Denn ihre Zapfen öffnen sich nicht von selbst, sondern erst durch das Einwirken äußerer Einflüsse.
Der Tannenhäher ernährt sich von den Samen dieser Zapfen und ist in der Lage mit seinem kräftigen Schnabel, die Zapfen aufzubrechen und die Samen zu ernten.
Um sie sich das ganze Jahr verfügbar machen zu können, vergräbt er die Samen und versteckt sie unter der Erde. Doch davon werden nicht alle wieder gefunden.
Die vergessenen Samen bekommen somit die Chance, zu einer neuen Zirbelkiefer heranzuwachsen.
Vögel tragen allgemein dazu bei, Samen und Saaten zu verbreiten und helfen sogar bei der Bestäubung mancher Pflanzenarten.
Wie kann man Vögel unterstützen und was sollte man vermeiden?
Für einige gibt es nichts Schöneres als Vögel auf dem eigenen Balkon oder im Garten beobachten zu können.
Meist gelingt dafür das Anlocken der Vögel am besten, in dem man sie anfüttert.
Doch hierbei gibt es ein paar Dinge, die man unbedingt beachten sollte.
Denn einige davon können den gefiederten Freunden eher schaden als ihnen zu helfen und sogar zu ernsthaften Verletzungen oder bis in den Tod führen.
Das Füttern von Vögeln.
Da Vögeln in der freien Natur, durch die weiter unten genannten Faktoren, oft nur noch ein spärliches Nahrungsangebot geboten wird und sie teilweise sogar im Sommer verhungern, werden Wildvögel nicht selten das ganze Jahr über gefüttert.
Weichfutterfresser wie Amseln, Rotkehlchen oder Drosseln fressen besonders gerne Rosinen, Obst wie Äpfel und Haferflocken, Hanfsamen oder auch Mohn.
Körnerfresser wie z.B. die Meisenarten, Zeisige, Sperlinge oder Gimpel fressen jegliche Körner wie z.B. von Sonnenblumen oder Saaten wie Hanfsamen.
Weizenkörner sind jedoch unbeliebt und werden meist nur als allerletzte Notlösung gefressen.
Mein Opa achtet bei der Auswahl seines Vogelfutters immer auf einen hohen Hanfsamen- und Hirseanteil und nur wenig bis gar kein Weizen.
Auch Nüsse wie Hasel- oder Walnüsse eignen sich zum Füttern.
Als ein wahrer Leckerbissen gelten jedoch auch Insekten wie Mehlwürmer.
Vogelfutteranhänger können auch schnell und einfach selber hergestellt werden.
Das Beste daran ist, man weiß genau was drinnen ist, man kann auf ein Netz aus Plastik verzichten und es ist oftmals auch billiger aber mit hochwertigeren Zutaten.
Was man benötigt:
- Sonnenblumenkerne
- Hanfsamen
- Leinsamen
- getrocknete Brennnsesselsamen
- Erdnüsse (nur im Winter, außerhalb der Brutzeit und ungesalzen)
- Haselnüsse
- Haferflocken
- Rosinen
- getrockneter Apfel
- Sesam
- Hirse
- 250 g Kokosfett
- ein Zweig oder Stöckchen
So wird’s gemacht:
Futteranhänger selber herstellen:
- Man benötigt ein paar der oben genannten Saaten (ca. 250 g insgesamt) und 250 g Kokosfett.
- Das Kokosfett wird in einem Wasserbad geschmolzen.
Zum Verrühren mit den Saaten sollte es nicht ganz flüssig sein, sondern eine cremige Konsistenz haben.
Die Saaten hinzugeben und alles gut vermengen. - Die Masse in Förmchen oder Ausstechformen, die auf Backpapier liegen, füllen und noch einen Zweig oder Stöckchen mit einhärten lassen, damit die Vögel eine Möglichkeit zum festhalten/landen haben.
- Wenn die Anhänger ausgehärtet sind ein Loch für ein Bändchen stechen und schon sind die selbst gemachten Vogelfutteranhänger fertig.
Bei den Futterstellen sollte immer auf Hygiene geachtet werden, weil sich dort viele Krankheitserreger wie z.B. Salmonellen verbreiten können.
Verzichtet werden sollte hierbei jedoch unbedingt auf aggressive Reinigungsmittel, stattdessen sollte auf kochendes Wasser zurückgegriffen werden.
Im Sommer ist das Risiko für Krankheitserregern besonders hoch, weshalb hier besonders Obacht und Hygiene geboten ist.
Was man Vögeln nicht füttern sollte:
Vor allem Brot, Teig & Backwaren sowie gesalzene Speisen stellen für Vögel ein großes Risiko ihrer Gesundheit dar.
Auch gesalzene Sonnenblumenkerne, Erdnüsse und Müslis sollten nicht verfüttert werden.
Bei Meisenknödel in einem Plastiknetz besteht die Gefahr, dass sich die Vögel im Netz verheddern oder hängen bleiben.
Vogelfutter, die Ambrosia-Samen enthalten.
Ambrosia-Samen gelten als Invasivpflanze und darf in der z.B. Schweiz nicht mehr angebaut werden, da sie als eine Gefahr für die Gesundheit gilt und teils schwere allergische Reaktionen beim Menschen hervorrufen kann.
Wer die Vögel das ganze Jahr über füttert, sollte zur Brutzeit acht geben, da die Jungvögel nicht jedes Futter vertragen bzw. daran ersticken können.
Daher sollte von April- ca. Juli nur kleine Saaten und fettarmes Futter verfüttert werden.
Jedes Jahr sollen wohl alleine in Deutschland schätzungsweise ca. 200 Millionen Vögel Katzen zum Opfer fallen.
Von daher ist es wichtig, dass Vogelfutterstellen für Katzen unerreichbar gemacht werden.
Für die Monate der Brutzeit wurden mancherorts in Deutschland sogar schon Ausgangssperren für Katzen angeordnet.
Die dort lebenden Katzen dürfen dann nur noch max. mit einem GPS-Tracker raus.
Über einen vogelfreundlichen Garten freuen sich nicht nur Vögel:
Vögel können kleine Helferlein im Garten sein, denn sie machen Jagd auf Schädlinge wie Schnecken, Blattläuse, diverse Raupen, Käfer und Larven, die im Garten ungern gesehen sind.
Und auch Samen von den sogenannten Unkräutern geht es an den Kragen.
Man kann jedoch auch gezielt bestimmte Pflanzen anbauen, um Vögel zu unterstützen.
Wer die Möglichkeit hat, kann Hecken mit Sträuchern wie Schlehen, Weißdorn oder Büsche wie Vogelbeeren, Kornelkirsche, Schneeball, Rosen und Holunder pflanzen.
Außerdem freuen sich Vögel über Beerensträucher wie Him- & Brombeeren.
Und über Blumen und Pflanzen wie Sonnenblumen, Disteln und Wegwarte sowie Gräser mit Samenständen und Rispen.
Das Aufstellen von Vogeltränken im Garten oder auf dem Balkon hilft den Vögeln besonders in den trockenen und heißen Sommermonaten.
Dazu reicht meist schon ein flaches Gefäß wie ein großer Blumentopfuntersetzer.
Am besten legt man noch einen Stein, der aus dem Wasser guckt, ins Wasser damit die Vögel besser landen können sowie Stöckchen ins Wasser, sodass sich Insekten darauf retten können.
Das Gefäß sollte immer mal mit kochendem Wasser, ohne Reinigungsmittel, ausgewaschen werden.
Was der Vogelwelt besonders zusetzt:
Grob zusammengefasst gibt es ein paar sehr entscheidende Faktoren, welche dafür sorgen, dass es immer weniger Vögel zu beobachten gibt.
Ihr Lebensraum ist stark bedroht:
Zum einen ist das Nahrungsangebot für Vögel immer beschränkter.
Das liegt vor allem an der Monokultur und der Art & Weise wie die Landwirtschaft vielerorts betrieben wird bzw. betrieben werden muss…
Der Einsatz von Herbiziden und Insektiziden schadet der Vogelwelt ebenfalls und fördert das voranschreitende Insektensterben bzw. stellt ein großes gesundheitliches Risiko für Flora & Fauna dar.
Für Raubvögel wie Mäusebussard, Falken und Co. gibt es kaum noch freie Flächen, die sich für sie zum Jagen eignen.
Zudem gehe vielerorts die Nistplatzmöglichkeiten verloren, da kaum noch Hecken gelassen werden.
Es ist also vor allem eine Sache wo in der Politik ein Umdenken stattfinden bzw. gehandelt werden muss, damit das Sterben der Artenvielfalt aufgehalten werden kann.
Doch was wäre die Politik ohne eine Bevölkerung…
Jeder einzelne kann, in den verschiedensten Bereichen etwas dafür tun, dass das Artensterben verringert wird.
Denn letztendlich geht es auch hierbei um unser Wohlergehen.
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Quellennachweise:
–https://www.senckenberg.de/de/ueber-uns/organisation/themen/tag-des-vogels/
–https://www.verband-wohneigentum.de/bv/on224673
–https://medienportal.univie.ac.at/uniview/wissenschaft-gesellschaft/detailansicht/artikel/vielfalt-schoenheit-freiheit-voegel/#:~:text=
–https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/helfen/vogelfuetterung/index.html
–https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/helfen/vogelfuetterung/07686.html
–https://www.nature.com/articles/ncomms2380
–https://blog.wwf.de/katze-frisst-voegel/
–https://www.naturadb.de/themen/nahrungsquellen-fuer-voegel/
https://wildwiesenkind.de/vogelfutterung-im-winter/