Die Haselkätzchen (Corylus avellana):
Eigentlich wollte ich mit diesem Thema etwas später starten, doch angesichts der warmen Temperaturen kann man sie schon vielerorts entecken: die Haselkätzchen.
Auch die Weidenkätzchen sprießen hier, Anfang Januar, schon zahlreich an den Bäumen.
Die männlichen Haselkätzchen zeigen hier schon langsam ihre kleinen, gelben Blüten.
Die Farbtupfer hängen zuhauf an den Haselnusssträuchern und tanzen an den vergangenen, stürmischem Tagen im Wind.
Die Haselnusssträucher bringen nicht nur nahrhafte Früchte mit sich sondern auch die nahrhaften Haselkätzchen.
Doch Vorsichtig bei Allergikern! Diese sollten den Stauch meiden.
Etwas unscheinbar hingegen sind die weiblichen Blüten der Haselnuss, doch schaut man genauer hin, entdeckt man auch sie, die wunderschönen, kleinen rosa Blüten.
Mystik und Volksglauben:
Für die Kelten sowie für die Wikinger war die Haselnuss ein heiliges Gewächs und sie pflanzten sie an Haus und Hof.
Sie nutzten die Hasel vor allem auch als „Wünschelrute“.
Wenn die Haselkätzchen an den Sträuchern erschienen, konnte der Frühling nicht mehr weit sein und so widmeten unsere Vorfahre die Hasel der Frühlingsgöttin.
Der Haselstrauch ist für unsere Vorfahren auch ein Sinnbild für Fruchtbarkeit und „Wollust“ gewesen.
So soll es viele uneheliche Kinder im kommenden Jahr geben wenn es viele Haselnüsse im Herbst gibt.
Daher auch der Spruch „In die Haseln gehen“ für Seitensprünge.
Was kann man alles mit den Haselkätzchen machen?:
Die Haselkätzchen lassen sich direkt von dem Strauch essen aber da sind sie noch alles andere als schmackhaft, wobei das ja wiederum „Geschmacksache“ ist, aber sie dienen so schon als kleine Nährstofflieferanten, wie die Nüsse auch.
Die Haselkätzchen lassen sich dennoch als nährstoffreiche Toppings auf allerlei Speisen anwenden und unterrühren.
Zu Zeiten als Mehl knapp oder noch nicht für jeden erschwinglich war, streckten die Menschen ihr Mehl mit einem Pulver aus Haselkätzchen und Haselnüssen.
So gewannen sie auch ein nährstoffreicheres Mehl.
Die Haselkätzchen lassen sich auch mit Butter und Honig karamellisieren wodurch ihr nussiger Geschmack recht gut zur Geltung kommt.
Die Haselkätzchen lassen sich auch zu einem Tee zu bereiten, der früher vor allem als schweißtreibendes Mittel bei Erkältungen und Fieber getrunken wurde.
Doch auch für eine entschlackende Frühjahrskur lässt sich der Tee aus den Haselkätzchen zu bereiten da sie vitalisierend wirken.
Sie können sowohl frisch oder auch getrocknet zubereitet werden.
Dafür gießt man ca. 2 TL der getrockneten Kätzchen mit kochendem Wasser auf.
Um den Tee geschmacklich und von der Wirkung her noch ein wenig „aufzupeppen“ können auch noch andere Teekräuter wie z.B. Linde, welche auch sehr schweißtreibend ist, hinzugeben werden.
Generell lässt sich eigentlich sagen, dass die Natur meist alles zur richtigen Zeit und wenn es der Körper benötigt, für uns bereit hält.
Wie die Haselkätzchen, die uns aus unserem Winterschlaf holen sollen, gefolgt von dem z.B. entgiftenden Bärlauch, der in unserem Körper „Frühjahrsputz“ betreibt usw.
Herkunft und Verbreitung der Hasel:
Die Hasel gehört zu der Familie der Birkengewächse.
Sie kommt vor allem in Mitteleuropa vor.
Die Hasel bildet an einem Strauch männliche wie auch weibliche Blüten aus und ist somit „einhäusig“.
Was für Allergiker ein Fluch ist, ist für Insekten wie Bienen die erste, wichtige Nahrung im Jahr.
Denn die Haselkätzchen, bzw. nur ein einziges der Haselkätzchen enthalten um die 2 Millionen Pollen.
Wer zur Blütezeit der Haselkätzchen gegen eines schnipst, wird dies schnell sehen und von einer gelben Staubwolke eingehüllt.
Die Haselkätzchen werden schon im Herbst von den Haselsträuchern ausgebildet und hängen als kleine, braune „Würmchen“ am Baum.
Wenn es langsam warm wird und der Frühling naht, erblühen die vielen, kleinen Blüten, die an einem Haselkätzchen sitzen.
Die weiblichen Blüten werden nun befruchtet und bilden im Herbst die Früchte, also die Haselnüsse aus.