Die Vogelmiere (Stellaria media).
Ihr Name kommt nicht von ungefähr, denn vor allem auch Vögel essen sie besonders gerne.
Als Kind habe ich sie für unseren Enten und Gänsen gesammelt.
So nennt man sie mancherorts auch Hühnerscherbe, Vögelichrut, Hühnerabbiss oder Hühnerdarm.
Man sagte außerdem, die Hühner würden mehr Eier legen, würden sie Vogelmiere fressen.
Ein weiterer Name, der sich wohl ein wenig vom botanischen Namen ableiten lässt und zugleich auf ein Erkennungsmerkmal hindeutet, lautet „Sternmiere“, denn die kleinen, weißen Blüten sehen aus wie zahlreiche Sternchen.
Die Vogelmiere ist eines der frühesten und leckersten Wildkräuter, die man hierzulande finden kann.
Ein einziges Pflänzchen bildet bis zu 20.000 Samen aus, im Garten gilt die Vogelmiere daher in allererster Linie als Unkraut.
Denn auch wenn man sie im Herbst aus dem Garten entfernt, wächst sie auch im Winter immer wieder nach, so dass man sie sogar ernten kann, wenn die Pflänzchen mit Schnee bedeckt sind.
Hier zeigt sie im Moment sogar trotz Nachtfrost, ihre kleinen Blüten.
Die Vogelmiere steckt voller Vitamine und Mineralien und tut dem Körper besonders im Winter/Frühjahr gut und versorgt ihn mit wichtigen Nährstoffen.
Die Vogelmiere galt als Anzeiger für gutes Wetter.
Denn ihre Blüten öffnen sich gegen 9 Uhr nur, wenn es gutes Wetter an diesem Tag geben würde.
Da sie aber auch früher schon den Menschen als scheinbar unbezwingbares “Unkraut” vorkam, glaubte man, wenn man die Vogelmiere um 12 Uhr an allen Hausecken ausriss, würde man sie aus dem Garten komplett verbannen können.
Vogelmiere erkennen:
Weltweit gibt es bis zu 200 verschiedene Vogelmierenarten.
Die Vogelmiere wächst kriechend über den Boden und bedeckt ihn teils wie einen Teppich.
Sie bevorzugt eher feuchtere und stickstoffreiche Standorte.
Die Vogelmiere bildet, wie oben schon erwähnt, viele, kleine, weiße Blüten mit bis zu 10 oder mehr Blütenblättern.
Eines der besten Bestimmungsmerkmale der Vogelmiere ist ihr Stiel, dieser ist rund und weich.
Er lässt sich häufig gar nicht ganz durchbrechen da im Inneren ein relativ elastisches „Band“ ist, welches sich sogar etwas auseinander ziehen lässt.
Zerbricht man also so einen Stiel und findet im Inneren so ein gummiartiges Band, kann es gut möglich die Vogelmiere sein.
An den Stängeln befindet sich außerdem eine Linie mit feinen Härchen.
Diese Härchen dienen der Pflanze zur zusätzlichen Wasseraufnahme.
Die Blätter in einem kräftigen, Maigrün sind oval bis spitz.
Verwechselt werden kann die Vogelmiere mit dem z.B. Ackergauchheil, welches leicht giftig ist.
Ein Unterscheidungsmerkmal ist hier die Haarlinie, welche beim Ackergauhheil nicht vorhanden ist.
Der Geruch vom Ackergauhheil wird als eher unangenehm und stechenden Geruch beschrieben.
Die Blätter können sehr den Blättern der Vogelmiere ähneln.
Sein Stiel ist jedoch vierkantig und die Blüten leuchten hellrot.
Doch trotzdem sollte man natürlich nur das Sammeln, was man zu 100% sicher bestimmen kann….
Die Vogelmiere lässt sich aber auch gut zu Hause in Pflanzschalen anbauen.
Eine weitere Besonderheit der samenreichen Pflanze ist, dass ihre Samen bis zu 70 Jahre keimungsaktiv bleiben können.
Wer die Vogelmiere sammelt, sollte darauf achten, sie nicht von landwirtschaftlich genutzten & gedüngten Flächen zu sammeln und auch nicht von Hundewiesen oder an Straßenrändern.
Geerntet werden kann die Vogelmiere ganzjährig.
Kneipp wendete die Vogelmiere z.B. bei Husten und Leiden der Lunge wegen ihrer schleimlösenden Wirkung an.
Außerdem soll sie die Verdauung anregen und kann sich positiv auf den Cholesterinspiegel auswirken.
Durch ihre Vielzahl von Vitaminen und Mineralien trägt sie im Körper aber auch noch bei vielen weiteren gesundheits-bringenden Effekten bei.
Cremes aus der Vogelmiere wurden z.B. gegen Juckreiz oder Verbrennungen hergestellt.
Und auch Tee aus der Vogelmiere, dem eine entzündungshemmende Wirkung nachgesagt wird, wurde zur äußerlichen, wie innerlichen Anwendung zubereitet.
Aus der Vogelmiere lassen sich zahlreiche leckere Rezepte zubereiten.
Sie lässt sich besonders gut als Grundlage in Salat zubereiten aber auch in Kräuterquark und Kräuterbutter schmeckt sie hervorragend.
Am besten schmeckt die Vogelmiere roh aber sie lässt sich auch als Spinatersatz nutzen und kann gedünstet werden.
Der Geschmack ähnelt frischem Mais bis Erbsen und ist recht mild.