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Die Biene

Die Biene

Schon als kleines Kind durfte ich mir regelmäßig den Satz von meinem Papa anhören: „Einstein hat mal gesagt, stirbt die Biene aus, stirbt kurz darauf auch der Mensch aus“.
Was steckt eigentlich hinter diesem Satz und warum ist die Biene im Vergleich zu anderen bestäubenden Insekten so wichtig?

In der späteren Ausbildung zur Floristin kam man um das Thema „Biene“ sowie so nicht drum herum.
Die Biene ist unverzichtbar für uns, denn sie übernimmt eine Aufgabe, die kein anderer so gut kann wie sie und sie somit unersetzbar macht.

Die Bestäubung:
Bienen bestäuben allerlei Pflanzen wie Obstbäume, Nutzpflanzen wie z.B. Raps, Gartenpflanzen, Wildkräuter und noch allerhand weitere Pflanzen.
Etwa 80% der Blühpflanzen sind auf die Bestäubung angewiesen.
Das passiert auch durch andere Insekten wie z.B. Hummeln und Schmetterlinge oder dem Wind.
In den Tropen sogar durch Säugetiere wie Fledermäuse oder auch durch Vögel die den Pollen an sich tragen.

Doch keiner bestäubt so wie die Biene:
Denn die Biene ist im Gegensatz zu den anderen Bestäubern blütentreu.
So fliegen sie immer erst eine Art an und bestäuben zunächst z.B. erst nur die Apfelbäume, sind diese alle bestäubt, wechseln sie dann erst zu einer anderen Art.
Dies sorgt für eine optimale Bestäubung.

Ca. 4000 Gemüsesorten und Obstsorten werden von Bienen bestäubt.
So ist über ein Drittel unserer Nahrung abhängig von der Bestäubung durch die Biene.
Der Blütennektar und Pollen dient den Bienen als Nahrungsgrundlage.
Durch das Einsammeln des Pollens bleiben auch immer Pollen am Haarkleid der Biene hängen.
Der Pollen befindet sich im männlichen Geschlechtsteil der Blüte, zu dem auch der Staubfaden und der Staubbeutel gehören.
Fliegt sie zur nächsten Blüte, bleibt der Pollen an der Narbe haften und so können sich schließlich Samenkörner in der Pflanze entwickeln.  
Die weiblichen Geschlechtsteile sind der Fruchtknoten, Griffel und Narbe.
Während nur eines Sammelfluges kann eine Biene bis zu 100 Blüten bestäuben.
Blüten wollen mit ihrem teils imposanten Auftreten, ihren leuchtenden Farben und Formen sowie mit ihrem betörendem Duft eigentlich nichts anderes, als die Aufmerksamkeit von bestäubenden Insekten, wie die Biene es ist, bekommen.
Dies ist für Pflanzen überlebenswichtig denn so pflanzen sie sich fort und sichern so auch unsere Nahrung.
Wirkt es vielleicht für einen außenstehenden Betrachter wie ein riesiges, wirres Durcheinander sind Bienen überaus intelligente Wesen, die miteinander kommunizieren und bei denen alles aufeinander abgestimmt ist.
So sagen sie sich z.B. durch den „Schwänzeltanz“ wo sich die besten Nahrungsquellen befinden und ein einziges Bienenvolk kann so binnen eines Tages bis zu 20 Millionen Blüten bestäuben.
Neben 9 bekannten Honigbienenarten gibt es ca. 20,000 verschiedene Wildbienenarten.
Etwa 550 davon sind in Deutschland heimisch.
Die Wildbienen haben sich oft darauf spezialisiert nur eine Art Pflanzen anzufliegen wie z.B. nur das Heidekraut.
Doch so sichern sie auch Pflanzen das Überleben, die von Honigbienen eher gemieden werden.

Was den Bienen heute so zusetzt:
Einer der Hauptgründe ist auch hier die hohe Belastung der Umwelt:
durch Pestizide wie Glyphosat und vielen weiteren, die in der Landwirtschaft eingesetzt werden.
Pestizide waren in meiner Ausbildung auch ein großes Thema.
Zwar nicht in dem riesigen Umfang wie es in der Landwirtschaft der Fall ist und eher auf den Privatverbraucher abgezielt, doch es sollte oberste Priorität werden, immer erst als letztes Mittel zur chemischen Waffe zu greifen.
Denn so ein synthetisches Pflanzenschutzmittel erkennt bzw. macht keinen Unterschied zwischen einer unerwünschten Blattlaus oder der sehr erwünschten Biene.

Monokulturen und die Zerstörung von Lebensräumen:

Durch die Zerstörung von Lebensräumen finden sie keine Nahrung und Nistplätze mehr.
Monokulturen in der Landwirtschaft werden größtenteils wegen der Massentierhaltung angebaut und sorgen somit dafür, dass Wildbienen kaum noch Nahrung finden.

„Die Bienen sterben am Erfolg der Zivilisation“.

Aber in den letzen Jahren breiteten sich auch immer mehr Krankheiten wie Parasiten, Pilze, Viren und Bakterien aus, welche die Biene befallen und ganze Bienenvölker dahin raffen.
So z.B. die Varroramilbe oder die amerikanische Faulbrut.
Demnach sind die Bienenbestände in vielen Regionen Deutschlands bis zu 80% zurück gegangen und zu ca. 76% in ganz Deutschland.
Fast die Hälfte der Wildbienenarten sind vom Aussterben bedroht und 16 Arten sind in Deutschland bereits ganz verschwunden.

Schaut man nach China sieht man, dass das Bienensterben durch Pestizide dort bereits soweit voran geschritten ist, dass Obstbaumplantagen da von Hand bestäubt werden müssen.
Das ist jedoch nur eine schwache Hilfe.
In den USA lässt sich mancher Orts Bienensterben beobachten der auf Stress, den die Tiere in der Haltung erleiden, zurückzuführen ist.

Der Imker spielt heute sicher eine große Rolle für die Bienen, für die Honigbienen.

„Der Mensch hat aus Wildbienen gefügige Haustiere gemacht, aus Wölfen anfällige Pudel“.

Ohne den Menschen hätten die Honigbienen kaum eine Überlebenschance da sie keine Nistplätze mehr finden würden.
Imkern ist aber doch mehr Landwirtschaft als Naturschutz.
Die Wildbiene ist unverzichtbar für uns, eben weil sie Pflanzenarten anfliegt, die die Honigbiene meidet.
So z.B. die Tomate, Möhren oder Bohnen.
Sie werden nur von Wildbienen angeflogen.
30% der Bestäubung geht von der Wildbiene aus.
Darunter einige Pflanzen die eine wichtige Nahrungsquelle für Tiere sind und die ohne das Bestäuben der Wildbiene knapp werden würden.
Wildbienen tragen zur biologischen Vielfalt bei und bestäuben um einiges effizienter als die Honigbiene.
So kann eine einzelne Wildbiene bis zu 5000 Blüten am Tag bestäuben.
Im Gegensatz zur Honigbiene sind sie auch bei schlechtem und kaltem Wetter unterwegs.
Sie leben anders als die Honigbienen, nicht in großen Schwärmen zusammen sondern meist alleine, außer z.B. die Hummel.
Meist leben sie unter der Erde sowie in Pflanzenstielen, morschen Bäumen oder Unterholz.
Anders als die Honigbiene produziert sie oft auch keinen Honig sondern verfüttert Nektar und Pollen direkt an ihren Nachwuchs. 

Es bringt also nichts, nur die Honigbiene zu schützen sondern es ist unverzichtbar, auch die Wildbienen zu schützen und ein harmonisches Miteinander zu schaffen.
Zu den Wildbienen gehören übrigens auch die Hummeln.
Wildbienen stechen im Gegensatz zu den Honigbienen nicht bzw. ihr Stachel würde gar nicht in die menschliche Haut dringen können.

Wie man die Bienen unterstützen kann:
Wer die Bienen vom Balkon oder Garten aus unterstützen möchte kann dies z.B. tun indem er bienenfreundliche Pflanzen anpflanzt und Nahrungsquellen im Frühjahr, Sommer und Herbst anpflanzt, wie:

  1. Weide, diese dient mit ihren Weidenkätzchen im Frühjahr als erste Nahrung nach dem Winter.
  2. So wie auch Frühjahrsblüher z.B. Krokusse und Hyazinthen. 
  3. Sträucher wie Himbeeren und Brombeeren oder Efeu.
  4. Kräuter wie Thymian, Lavendel und Salbei.
  5. Blumen wie Sonnenblumen, Glockenblumen, Sonnenhut, Löwenmäulchen und Blutweiderich.
  • Spät blühende Pflanzen anbauen damit die Biene genügend Nektar als Wintervorrat sammeln kann.
    Das können z.B. verschiedene Heiden sein, Fettehenne, Zinnien und Sonnenhut.
    Diese blühen recht lange.
  • Das Erhalten und Fördern von Grünflächen und Bienenwiesen.
    Wen es nicht stört, der kann den einen oder anderen Löwenzahn und Rotklee im Garten gerne stehen lassen.
    Den mögen nicht nur die Bienen gerne, sondern er kann auch für den Menschen nützlich sein aber dazu im Frühjahr mehr….
    Zudem sollte man Blumen mit gefüllten Blüten eher meiden, diese sind zwar oft hübsch anzusehen, doch erschweren der Biene das Sammeln von Nektar und Pollen.
    Jeder, der selbst Obst und Gemüse im eigenen Garten anbaut, sollte sich über den Besuch von Bienen erfreuen, denn bestäubtes Obst und Gemüse bildet gesunde und qualitativ hochwertigere Früchte aus.
  • Auf synthetische Pflanzenschutzmittel und Pestizide wie z.B. Unkrautvernichter verzichten.
    Das ist nicht nur für die Bienen und Umwelt viel gesünder sondern letztendlich auch für den Menschen.
    So lässt sich das meiste auch mit natürlichen Mittel beheben oder gar vorbeugen.
  • Wohn/Nistplätze wie Bienenhäuser/hotels und insektenfreundliche Wasserstellen schaffen.
    Dazu eigen sich z.B. Bambusröhren oder Stämme in die viele Löcher gebohrt werden.
    Hier sollte darauf geachtet werden, keine scharfen Ecken und Kanten oder gar Steinhäuser zu schaffen, da sich die Bienen daran ihre Flügel verletzen können.
Honigbiene
  • „Unaufgeräumte Natur“ bietet Wildbienen und vielen weiteren Lebewesen Nistplätze und ein Heim.
  • Im Sommer, an besonders heißen Tagen konnte man besonders gut beobachten, wie auf dem Balkon Bienen die Untersetzer der Topfpflanzen anflogen um da Wasser zu sich zu nehmen.
    Um sie dabei von vornherein zu unterstützen kann man flache Schalen aufstellen in die man einen Ast oder Stein als Landehilfe legt.
  • Und wie beim Thema zur Umwelt & Natur hilft auch hier eine bewusste, ökologische, saisonale und regionale Ernährung,
    Zumindest ein bewusster Konsum von tierischen Lebensmitteln oder der komplette Verzicht darauf.

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