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Naturliebe

Der Beifuss

Beifuss

Botanisch: Artemisia.
Er gehört der Familie der Korbblütler (Aseraceaen) an.
Es gibt ca. 500 verschiedene Beifussarten, darunter Artemisia vulgaris und Artemisia annua.

Die Geschichte des Beifusses:
Der Beifuss kommt in vielerlei Kulturen vor und es gibt Hinweise, dass er sogar schon in der Zeit der Neandertaler eine gewisse Bedeutung hatte, so wurde der Beifuss unteranderem „ältester aller Kräuter“ oder auch „Mutter aller Pflanzen“ gennant.

Der Beifuss wurde auch später in einigen Kulturen als Heil- aber auch als Zauberpflanze genutzt.
Bei den alten Griechen wurde der Beifuss als Heilpflanze der Frauen angesehen und wurde oft in der Frauenheilkunde verwendet.
Dies kommt nicht von ungefähr, denn er wurde der Göttin Artemis geweiht, welche die Schutzpatronin der Schwangeren und frisch gewordenen Müttern war.
Einige vermuten, dass der Beifuss daher wahrscheinlich auch seinen botanischen Namen „Artemisia“hat.

Ein Synonym des Beifusses ist „Sonnenwendgürtel“ bzw. Gurtenkraut.
Diese Namen lassen sich darauf zurückführen, dass unsere Vorfahren den Beifuss beim Sonnwendfeuer als Gürtel um die Hüfte getragen haben sollen.
Den Beifussgürtel warf man später in das Feuer und erbat sich Fruchtbarkeit.
Nach der Geburt legte man mancher Orts den Frauen ebenfalls einen solchen Gürtel um, damit sie sich schneller von der Geburt erholen würden.

Ein weiterer Brauch und Glaube soll es gewesen sein, dass die gebärenden Frauen einen Strauß aus Beifuss in der Hand gehalten haben sollen.
Dies sollte dem Kind den Weg von der „Anderswelt“ in diese Welt erleichtern.
Doch auch ganz widersprüchlich dazu, soll er bei Abtreibungen genutzt worden sein.

Es lassen sich auch Hinweise finden, dass er auch als Kranz auf dem Kopf getragen wurde.
Am Ende des Sonnenwendfeuers warf man diesen Kranz dann ebenfalls in das Feuer und erhoffte sich, schlechte und negative Energien würden somit verschwinden und dem Kranz in das Feuer folgen.

Bei den Germanen und Kelten galt der Beifuss als Schutzpflanze vor bösem Zauber, Geistern und Dämonen.
So hing man ihn sich in das Heim oder verräucherte ihn auch gerne.
Besonders beliebt war es, den Beifuss zur Wintersonnenwende und den darauf folgenden Rauhnächten zu verräuchern.

Ein weiters Synonym des Beifusses ist der Name „Jungfernkraut“.
Diesen Namen verlieh man ihm, weil er im antiken Griechenland zunächst den Namen Parthenis (Mädchen bzw. Jungfer) trug.
Zudem gibt es eine Sage, in der es hieß:
An dem Johannistag würde man unter dem Beifuss Thorellensteine bzw. Narrenkohle finden.
Diese „Narrenkohle“ waren glühende Steine denen besondere Heilkräfte nachgesagt wurden.
Die Narrenkohle soll von schwarzen Hunden bewacht werden und man glaubte, dass nur Jungfern und Kinder sie finden könnte. 

Woher der Name „Beifuss“ wahrscheinlich stammt:
Früher trugen ihn gerne Wanderer bei sich, denn der Beifuss sollte sie unermüdlich und unerschöpflich machen.
Doch der Beifuss musste dafür in der Nähe der Füße getragen werden.

Es gibt aber noch viele weitere Sagen, wie man z.B. sich einen Wunsch vom Beifuss erfüllen lassen kann oder zu besonderen Kräften kommen könne.
Doch dazu vielleicht in einem separaten Thema mehr….

Aussehen:
Die Blätter des Beifusses sind fiederteilig geteilt und wechselständig angeordnet.
Die Farbe der Blätter ist auf der Oberseite dunkelgrün und auf der Unterseite silbrig, weißlich.
Der Stiel ist fest, holzig und rötlich.
Zudem weisst er Rillen auf.
Die Blüten erscheinen zunächst in silbrigen, länglichen Kügelchen an Rispen die wie Ähren angeordnet sind.
Später erblühen daraus unscheinbare, gelbliche Blüten.
Ein weiteres Erkennungsmerkmal ist der Geruch: die vielen ätherischen Öle verleihen dem Beifuß einen unverwechselbaren, aromatischen Duft.
Der Beifuss lässt sich zudem hauptsächlich nicht von Insekten bestäuben sondern wird durch den Wind bestäubt.
Aber das auch nur bis ca. 11 Uhr Mittags, dann schließen sich die Blüten wieder.
Auch die Saat wird dann später vom Wind weitergetragen.
Verwechselt werden kann der Beifuss mit einigen anderen Beifussarten, der Ambrosia und auch dem Wermut kann der Beifuss sehr ähnlich sehen.
Die Beifussarten lassen sich sowohl als einjährige Pflanze wie auch als ausdauernde Staude finden.
Für Tees etc. wird meist der einjährige Beifuss (Artemisia vulgaris) verwendet.

Der Beifuss ist, ähnlich wie die Brennnessel eine der Pflanzen, von der sich bestimmte Raupen ausschließlich ernähren.
Das macht ihn für diese Schmetterlingsarten/Falter wie dem Beifuss-Mönch oder der Beifuss-Erdeule zu einer wichtigen Futterpflanze.

Verwendung:
Der Beifuss steckt voller ätherischer Öle, darunter dem Thujon welches mit Vorsicht behandelt werden sollte.
Zudem löst der Beifuss bei einigen Menschen stärkere allergische Beschwerden aus, sowohl die Pollen wie auch als Nahrungsmittel zu sich genommen.
Schwangere und Stillende dürfen ihn nicht konsumieren.
Der Beifuss wurde früher auch genutzt, um die Geburt einzuleiten und in einem frühen Stadium der Schwangerschaft kann der Beifuss zu einem Abbruch führen.

Dem Beifuss werden viele, verschiedene Wirkungen nach gesagt, doch auch nicht nur Unbedenkliche, da er leicht giftig ist.

Daher werde ich zum Beifuss keine größeren Angaben bzw. Rezepte oder ähnliches machen.

Als Tee z.B. sollte er nicht überdosiert und über einen zu langen Zeitraum getrunken werden (max. 6 Wochen und 3 Tassen am Tag).
Wichtig ist, dass der Tee nicht gesüßt wird damit die Bitterstoffe ihre Wirkung entfalten können.

Der Beifuss erfreut sich auch zur Beliebtheit zum z.B. „Klarträumen“ bzw. luzidem Träumen.
Wie oben schon erwähnt, wurde er im Laufe der Geschichte bei vielerlei Beschwerden, vor allem aber bei Frauenleiden wie z.B. Menstruationsbeschwerden verwendet.

Zudem wird der Beifuss auch heute noch als Würzkraut verwendet.
Besonders beliebt ist es z.B. den Beifuss zum Würzen der Weihnachtsgans oder anderen fettreichen Braten zu nutzen.
So soll er dem Braten nicht nur einen aromatischen Geschmack verleihen, sondern auch die Verdauung anregen und dafür sorgen, dass der Braten nicht zu schwer im Magen liegt.
Daher wird der Beifuss auch gerne verwendet um die Verdauung zu unterstützen,

Der Beifuss kann in Schlafkissen sowie in Mottenkissen eingenäht werden, doch hier Vorsicht bei Allergien!

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