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Naturliebe, Selfmade

Die Goldrute

Goldrute

Botanisch: Solidago virgaurea.
Sie gehört zur Familie der Korbblütler, Asteraceaen.

Sehe ich die Goldrute, weckt diese schöne Kindheitserinnerungen in mir: Jedes Jahr im späten Sommer, frühen Herbst zogen wir los, um die Goldrute zu sammeln.
Aus diesem großen, leuchtendem Kraut, welches für mich die Farbe des Sommers trägt, wurden dann Stoffe und Wolle in ein warmes Gelb gefärbt und so wurde der Sommer auch immer ein wenig konserviert.
Doch auch als Floristin begegnete mir die Goldrute immer wieder und aus ihr lassen sich sommerlich & herbstliche Sträuße binden.

Der botanische Name der Goldrute lässt sich auf die griechischen Wörter für „Heilsam“, „golden“ (aurea) und Rute (vigra) zurück führen.
Weitere Namen sind: Heilwunderkraut, Petrusstab, Güldenwunderkraut, Heftkraut und Mechtheilkraut.

Die Geschichte der Goldrute:

Bei den alten Germanen spielte die Goldrute eine wichtige Rolle, denn wurde sie als einer der wichtigsten Heilpflanzen bei Wunden angesehen.
So sollen in weiser Voraussicht, schon vor einer kämpferischen Auseinandersetzung Goldrute gesammelt worden sein um genügend des „Heilwunderkrautes“ für die Verwundeten auf Lager zu haben.
So nannte man sie auch „Heydnisch Wundkraut“.
Die Germanen nutzten die Goldrute als Wickel, Umschläge und auch Tränke brauten sie aus ihr.

Daher auch der Name „Heftkraut“ denn sie solle Wunden „zusammen heften“.
Die Goldrute wurde bei den Germanen auch als Räucherkraut genutzt.
Dies sollte Dämonen austreiben und gegen negative Energien wirken.
Das die Goldrute ein „Sonnenkraut“ ist, sieht man ihr an und so speichert sie die Sonnenkraft und gibt einem Wärme und Licht.

Später versuchte die Kirche dann das „Hydnisch Wundkraut“ in „Petrusstabkraut“ umzubenennen doch man nutzte diesen Namen kaum.

Die Goldrute galt im Mittelalter als eine wichtige Färberpflanze mit der man verschiedene Gelb-, Goldgelb- und  bräunliche Töne erzielen kann.

Aussehen und Vorkommen:
In Deutschland sind ca. 8 von 150 Goldrutenarten vertreten.
So z.B. die Kanadische Goldrute, die Riesen Goldrute oder die Echte Goldrute.
Sie kann zwischen 1 m bis zu fast 2 m hoch werden.
Die echte Goldrute zählt zu einer einheimischen Goldrute, wohin gegen die Kanadische Goldrute vor etwa 500 Jahren eingeschleppt wurde.

Die Blätter haben eine lanzenähnliche Form (schmal, länglich und spitz zulaufend) und sind wechselständig an dem aufrechten Stiel angeordnet.
Die Oberseite der Blätter ist glatt und unbehaart, der Blattrand ist gesägt..
Am Stängel und auf der Blattunterseite der Kanadischen Goldrute kann man eine leichte Behaarung finden.
Bei der z.B. Riesen Goldrute nicht.
Die vielen, kleinen Blüten erstrahlen in einem leuchtedem Gelb die an Rispen angeordnet sind.
Die Echte Goldrute ist ein wenig schmaler gewachsen: der Blütenstand fällt nicht so sehr zur Seite hin und die Blütenblätter sind größer.
Die Goldrute erblüht von ca. Juli bis teils in den Oktober hinein. 

In der Wirkungsweise unterscheiden diese sich aber kaum (jedoch scheiden sich da auch ein wenig die Geister…) empfohlen wird die Echte Goldrute zu Sammeln.

Die Goldrute ist eine genügsame Pflanze ohne große Ansprüche an ihren Standort.
So findet man sie z.B. wild auf Schutthalten, an Wegrändern oder an Waldrändern.
Oft ist sie auch in leicht feuchten Auenwäldern zu finden.
Es gibt kaum giftige Pflanzen die mit der Goldrute verwechselt werden können.

Ökologisch gesehen ist die Goldrute ein wahrer Sammelmagnet für viele Insekten.

Besonders Bienen fliegen diese Pflanze gerne an, zudem blüht sie noch recht spät im Jahr, so das Insekten noch spät eine Futterpflanze haben.
Doch Vorsicht! Da die z.B. Kanadische Goldrute stark wuchern kann und somit einige heimische Pflanzen verdrängt, ist es mancherorts, so z.B. in der Schweiz, verboten, die Goldrute neu anzupflanzen oder zu verbreiten und muss sogar bekämpft werden.
Kein Wunder, denn die Goldrute produziert bis zu über 19,000 Samen pro Stängel und kann sich zudem auch noch unterirdisch, über die Wurzel vermehren.

Gesammelt wird die erblühte Goldrute am besten an einem schönen, warmen und trocken Tag im Hochsommer.
Sie kann sowohl frisch oder auch als getrocknetes Kraut zu einem Tee zubereitet werden.

Die Goldrute gilt als Pflanze der Niere und der Blase sowie der Harnwege, doch eine Verwendung sollte besonders bei Menschen mit Nierenerkrankungen/ Leiden auf jeden Fall mit einem Arzt abgeklärt werden!
Sie kann auch bei z.B. Blasenentzündungen als Tee getrunken werden.
Denn sie wirkt außerdem entzündungshemmend und schlemmt Keime aus.
Doch es sollte Immer noch ausreichend Wasser zu so einer Teekur mit Goldrute getrunken werden.

Die Goldrute kann auch als Teekur oder einfach so zwischendurch, bei seelischen Problemen die mit Angst zu tun haben, getrunken werden.

Mit Goldrute färben:
Natürliche Textilien wie Wolle, Baumwolle, Leinen oder Mulltücher können mit der Goldrute eingefärbt werden.
Früher färbten wir unseren Strickgarn aus Wolle, Rohwolle zum Filzen oder Tücher mit allerlei Pflanzen ein, darunter auch die Goldrute.
Es wurde meist, ein gelb – bräunlicher Farbton.
Doch auch ein sattes Gelb kann erzielt werden (es ist immer ein kleiner Überraschungseffekt dabei).
Es ist zwar ein langwieriger Prozess der ein wenig Geduld benötigt aber es können schöne Farben erzielt werden.

Was man benötigt:

  • zwei große, alte Töpfe
  • Goldrute frisch oder getrocknet (ergibt beides leicht unterschiedliche Farbtöne) ca. 7 Blütenrispen
  • 15 g Alaun
  • Holzzange
  • Wolle oder Wollgarn
  1. Der Stoff sollte vorher gewaschen werden, am besten mit einem Wollwaschmittel und gut getrocknet sein.
  2. Dann wird der Stoff für etwa eine Stunde in eine Lösung aus Alaun und 1,5 l Wasser eingeweicht.
    Hierfür wird die Lösung kurz aufgekocht und für ca. 60 min leicht weiter geköchelt.
    (Wolle und Filzgarn dürfen hier bei nicht im Topf bewegt oder verrührt werden, damit sie nicht zusammen filzt!).
    Am besten wird das Ganze dann über Nacht zum auskühlen stehen gelassen.
  3. Nach 24 Stunden wird der Stoff aus der Beize genommen.

  4. Parallel dazu kommt in den zweiten Topf:
  5. Wasser bis er etwa zu 3/4 gefüllt ist.
  6. Dann wird die  Goldrute hinzugegeben und das Ganze wird für 60 min. köcheln gelassen.
  7. Dann muss der Sud bei bei geschlossenem Deckel über Nacht durchziehen.
  8. Dann können alle Pflanzenteile abgesiebt/gefiltert werden und der Stoff kann in das Farbwasser geben werden.
  9. Dieses wird dann noch einmal für ca. 45 min zum kochen gebracht werden.
  10. Dann wird der Stoff im Farbsud für mind. 24 Stunden ziehen gelassen.
  11. Nach 24 Stunden kann der Stoff herausgenommen werden und noch einmal mit kaltem Wasser ausgespült werden.
  12. Nun muss das Ganze noch trocken und dann ist der Stoff fertig.

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