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Selfmade, Naturliebe

Bucheckern

Buchecker

Die Früchte der Buche ( Fagus sylvatica) begegnen einem im Moment zahlreich im Wald.
Dieses Jahr konnte ich einige finden, die noch nicht vom Wurm befallen waren.

In Zeiten der Not haben die Menschen aus den Waldfrüchten einen nahrhaften Ersatz für Mehl oder auch Kaffee hergestellt.
Denn aus den Bucheckern lassen sich vielerlei Dinge zubereiten, wie z.B. Kuchen, Kaffeeersatz, Brot, Pesto und Aufstriche.
Wichtig zu beachten ist, dass die rohen Bucheckern leicht giftig sind, da sie z.B. Oxalsäure enthalten.
Also sollten sie nur in geringen Mengen roh vom Baum gegessen werden da es sonst Bauchweh geben könnte.
Doch werden sie durch Rösten oder im Backofen erhitzt, erhält man ein ungiftiges, schmackhaftes Nüsschen was zudem einiges an Mineralstoffen und Spurenelementen wie z.B. Eisen, Zink und Kalzium sowie Fette, B Vitamine und noch einges mehr zu bieten hat.

Bucheckern sammeln:
Früher sagte man, gebe es viele Bucheckern in einem Jahr, würde es einen harten Winter geben.
Ob sich das dieses Jahr bewahrheitet… schauen wir mal…
Dieses Jahr haben die Buchen und auch andere Bäume ein Mastjahr was bedeutet, dass es im Frühling schon besonders viele Blüten an den Bäumen gab und nun auch viele Früchte darauf folgten.
Daher eignet es sich besonders in diesem Jahr, um ein paar Rezepte mit Bucheckern auszuprobieren.
Denn hier biegen sich die Äste schon von dem Gewicht der kleinen Früchte.

Die Bucheckern zu sammeln ist eine recht mühselige Angelegenheit und häufig findet man auch welche mit einem kleinen Loch, wo nichts mehr drinnen ist oder nur leere Hüllen.

Zunächst ist da die äußere Schale mit kleinen „Stacheln“ in welcher der Kern heran reift.
Die äußere Schale öffnet sich im Herbst und heraus fallen meist zwei, kleine Samen die aber auch noch mal von einer ungenießbaren Schale umhüllt sind.
Erst darunter befindet sich dann der essbare „Kern“.

Also sollte man schon von vornherein darauf achten, dass die gesammelten Früchte kein Loch haben und sich „voll“ anfühlen.

(Und natürlich sollte man den Bewohnern des Waldes wie Vögel und Eichhörnchen genug im Wald übriges lassen, damit die sich einen guten Wintervorrat anlegen können).

Hat man sich dann ein kleines Tütchen zusammen gesammelt, müssen die Bucheckern gewaschen und geschält werden.
Dazu wäscht man sie kurz in einem Sieb durch und gibt sie dann in eine Schüssel mit kochendem Wasser.
Alles was nun oben schwimmt, sind nur leere Hüllen und können abgefischt werden.
Dann werden die Bucheckern noch für ca. 15 min in dem Wasser eingeweicht um das Schälen zu erleichtern.
Nach der Einweichzeit können sie abgesiebt und geschält werden.

Dazu nimmt man sich einen Buchecker, knickt die Spitze ein und kann dann die drei „Wände“ der „Kammer“ abziehen.
Was darin zum Vorschein kommt, ist der essbare „Kern“.
Es empfehlt sich, möglichst viel von der Haut mit abzuziehen, da diese bitter schmeckt.

(Eine weitere Variante des Schälens ist es, die ganzen Bucheckern noch mit Schale und ohne Öl zu rösten, dann bröselt die Haut nach dem Rösten leicht ab, wenn man sie zwischen den Fingern zerreibt).

Wenn man sich nun so eine kleine Portion geschält hat, müssen wie oben erwähnt, die Bucheckern noch für ca. 7 min geröstet werden damit die leicht giftigen Stoffe verschwinden.

Dazu gibt man die Bucheckern in eine heiße Pfanne, ohne Öl.
Die Herdplatte herunter drehen, damit die Bucheckern nicht anbrennen und öfter wenden und in der Pfanne schwenken.
Bildet sich ein leichter „Pelz“ von den Bucheckern in der Pfanne, muss dieser vorsichtig heraus gesammelt werden.
Wenn die Bucheckern einen warmen, leckeren Duft verströmen und die Schale bzw. Haut einreisst, sind sie fertig geröstet.
Anbrennen sollten sie natürlich nicht.

Die restliche Haut kann nun noch abgerieben werden und dann können die Bucheckern gegessen werden.
So kann man sie z.B. auch als Topping für Salate oder Müsli nutzen oder ähnlich wie gebrannte Mandeln zubereiten.
Die gerösteten und gemahlenen Bucheckern können auch wie Kaffee aufgebrüht werden.

Und noch eine weitere Verarbeitungsmöglichkeit ist ein z.B. herzhafter Aufstrich, die Bucherckerbutter:

Dazu werden die gerösteten Bucheckern in einem Mixer zu einer Art groben Mehl vermixt.
Dann können wenige Esslöffel Olivenöl oder ein anderes Öl nach Geschmack hinzugegeben werden.
Das muss jeder für sich selber abschmecken und abschätzen können.
Manchmal enthalten die Bucheckern schon so viel Öl, dass nur noch wenig Öl hinzugegeben werden muss.
Ziel ist es, dass eine cremige Masse entsteht die sich angenehm streichen und verzehren lässt.
Je nach Menge des „Bucheckermehles“ variiert hier die Menge des benötigten Öles, daher sollte man sich da langsam herantasten.

Ist nun eine schöne Konsistenz zustande gekommen, kann das Ganze noch mit ein wenig Salz und Zucker abgeschmeckt werden.
Der Aufstrich kann in ein Glas abgefüllt werden und ist ca. 2 Wochen im Kühlschrank haltbar.

Dann lässt sich noch ein leckeres Waldpesto aus Bucheckern zubereiten:

  • man benötigt ca. 70 g Bucheckern (Ausgangspunkt der Bucheckern ist hier wieder das „Mehl“ was oben beschrieben ist)
  • ein Bund Petersilie
  • 100 ml Olivenöl
  • 100 g Parmesan oder eine vegane Alternative 😉
  • Gewürze wie Salz und Pfeffer
  • Wer mag, kann noch Steinpilze hinzugeben, damit das „Waldpesto“ komplett ist.

Wer Pilze hinzunimmt, muss diese zunächst schneiden und in einer Pfanne mit etwas Öl und wer mag, Zwiebel anbraten bis die Pilze weich sind.
Dann wird die Petersilie zerkleinert und zu der Pilzpfanne hinzu gegeben.

Nun wird das Bucheckermehl unter die Pilze gemischt und Öl hinzugegeben, bis eine Pestoähnliche Konsistenz entsteht.
Dann wird das Ganze noch mit Parmesan und Gewürzen nach Belieben abgeschmeckt und das Pesto ist einsatzbereit für z.B. Nudeln.

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