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Die Brombeere

Die Brombeere

Botanisch: Rubus fruticosus.
Die Brombeere gehört zur Familie der Rosengewächse. 
Sie begegnet uns nicht nur in Gärten sondern ist auch in einer Vielzahl an Brombeerbüschen im Wald anzutreffen.
Wie oft stand ich schon vor einem undurchdringbarem Dornengestrüpp, welches mir den Weg versperrte.
Doch mit diesem scheinbar undurchdringbarem Dornengestrüpp bietet die Brombeere den kleinen und großen Waldbewohnern nicht nur Nahrung sondern auch einen sicheren Unterschlupf.
Die gesundheitsfördernde Wirkung der Beeren wie Blätter kann sich zudem der Mensch zunutze machen.

Geschichte und Mythologie:
Der botanische Name „Rubus“ stammt von dem Wort „ruber“ für „Rot“, dies ist eine Anspielung auf die meist roten Ranken der Brombeere.
„Fruticosus“ lässt sich von den Worten für „Strauch“ ableiten.
Das deutsche Wort „Brombeere“ soll von dem altdeutschen Wort „Bram“ was für „Dorn“ steht, kommen.
Weitere Namen sind: Katzenbeere, Hirschbollen, Brätle und Schwarze Haubeere.

Die kleinen Vitaminbomben werden vom Menschen archäologischen Ausgrabungen zufolge schon seit der Steinzeit verzehrt.
Laut der griechischen Mythologie, sei die Brombeere aus dem vergoßenen Blut der Titanen, beim Kampf zwischen Göttern und Titanen entstanden.
 
In manchen Regionen hieß es, wenn man einen Kranz aus Brombeerranken auf dem Kopf trägt, könne man Hexen erkennen.
Ein weiterer Glaube war es, wenn man unter einer Brombeerranke hindurch kriecht, die wie ein Torbogen geformt ist, würde man sich so von bösem Zauber und Krankheit befreien können, indem Krankheit oder der böse Zauber so an der Brombeere hängen bleibt.
Auch Tiere hat man unter solchen Ranken durch geschickt wenn man glaubte, sie waren von einem bösen Zauber belegt.

Eine alte Bauernregel war es, ähnlich wie mit den Eicheln und Bucheckern auch, würde es viele Brombeeren geben, sagt dies einen kalten Winter voraus.

Laut einer irischen Sage, möchte der Brombeerstrauch Geld von einem, wenn man an dem Strauch hängen bleibt.

Vorkommen:
Die Brombeere ist fast auf der ganzen Nordhalbkugel verbreitet.
In Europa sind um die 2000 verschiedene Brombeerarten vertreten.
Am liebsten steht sie an einem sonnigen bis halbschattigen Standort.
Wild findet man die Brombeere bevorzugt an Wegesrändern im Wald und sie kann ganze Brachflächen und abgerodete Flächen mit Büschen überwuchern, die teils mehrere Meter breit und hoch werden können.
Sie können aber auch recht klein sein und nur eine einzelne, kleine Ranke kreuzt den Weg.

Ein Merkmal der Brombeere sind die Stachel, diese zeigen entgegengesetzt der Wuchsrichtung.
Die Blätter wachsen gestielt und wechselständig an den Ranken und sowohl der Blattstiel als auch auf der Unterseite der Blätter findet man Stacheln.
Zudem sind die Blätter, meist in ungerader Anzahl, gefiedert.
Der Blattrand ist gezähnt, die Blattunterseite ist meist sehr hell und die Blattoberseite erscheint in einem dunklen Grün.

Erblühen tut die Brombeere im Mai-August mit einer Vielzahl an weißen bis rosa Blüten.
Nach der Blüte bilden sich zunächst die grünen Sammelsteinfrüchte, welche dann ins Rot wechseln und schließlich im späten Sommer/Herbst zu Dunkelblau-schwärzlichen Früchten heranreifen.

Die Brombeere vermehrt sich auf mehrere Weisen, so kann sie unterirdisch sowie oberirdisch Ausläufer bilden.
Ranken können neu festwurzeln und über die Samen kann sie sich ebenfalls vermehren.
Dabei hilft ihr vor allem der Fuchs.
Dieser frisst die Brombeeren und so ein Brombeersamen soll keimfähiger sein, wenn er einmal durch einen Darm gewandert ist.
Auch für viele Vogelarten gelten die Brombeeren als wichtige Nahrungsquelle.

Der Name „Hirschbolle“ kommt vielleicht daher, dass Rehe und Hirsche sehr gerne die Blätter der Brombeere fressen.

Die Brombeere ist für mind. 19 Falterarten eine essenzielle Nahrungsquelle.
So ernähren sich Falter wie der Braune Bär vom Brombeerbüschen.

Verwendung:
Die Brombeeren zählen zu den heimischen „Superfoods“.
Sie enthalten um die 21 mg pro 100 g Vitamin C, doch in ihnen steckt auch noch Vitamin K, A und B Vitamine.
In den Kernen der Brombeere findet man Omega 3 und Omega 6 Fettsäuren.
Zudem stecken noch Mineralien wie Eisen, Kalium und Kalzium in der Brombeere.


Die Früchte der Brombeere lassen sich zu Marmeladen, Gelees und Eis zubereiten.
Doch sie lassen sich auch entsaften und in Smoothies zubereiten.

In den Blättern der Brombeere stecken viele Gerbstoffe und ebenfalls Vitamin C.
Die Blätter wurden gerne als Tee bei Magen-Darmbeschwerden genutzt.
Hippokrates soll die Blätter der Brombeere schon gegen Beschwerden im Darm sowie bei Halsentzündungen genutzt haben.
Diese Anwendung zog sich dann auch durch das Mittelalter.

Bei Halsschmerzen und Entzündungen im Rachen-, Halsraum werden die Brombeerblätter auch heute noch gerne ein Tee aus Brombeerblättern zum gurgeln sowie zum trinken genutzt.
Denn den Brombeerblättern wird eine entzündungshemmende- und antibakterielle Wirkung nachgesagt.

So soll man 1 EL von den getrockneten Blättern aufbrühen und für mind. 2 min ziehen lassen.
Von diesem Tee kann man 2 bis 3 Tassen täglich zu sich nehmen.
In diesem Tee können zusätzlich auch noch andere Kräuter wie Kamille, Salbei, Minze oder Weißdorn hinzugegeben werden.

Doch der Tee aus den Brombeerblättern lässt sich auch als heimischer Chai, ähnlich wie man auch das Weidenrösschen zubereiten kann, trinken.
Dieser Tee wird dann mit Gewürzen wie Zimt, Süßholz, Nelken, Ingwer, Kardamom und Milch aromatisiert.
Hierzu werden die Blätter vorher fermentiert:

  1. Die Blätter werden nach dem sammeln für ca. 12 bis 24 Stunden angewelkt.
    Die Blätter sollten nicht anfangen zu trocknen sondern lediglich durchhängen und immer noch Feuchtigkeit enthalten.
  2. Damit sich die Enzyme aktivieren, müssen die Pflanzenzellen aufgebrochen werden.
    Dies erreicht man, indem man entweder alles gut durch knetet und die Blätter anknackst oder kurz platt rollt.
  3. Dann werden die Blätter leicht angefeuchtet mit z.B. einer Sprühflasche.
  4. Die befeuchteten Blätter werden dann in ein sauberes Tuch fest eingewickelt.
    Dieses Tuch muss dann in ein sauberes, luftdichtes Glas gelegt werden und wird dann gut verschloßen für mind. 24 Stunden bis zu 2 Tage an einem gleichwarm bleibenden Ort gestellt.
  5. Nach der Ruhezeit werden die Blätter aus dem Tuch genommen und bei geöffneter Ofentür, bei max. 40°C getrocknet, bis sie kross getrocknet sind aber nicht verbrannt.
    Wichtig ist, dass die Blätter nach der Ruhezeit nicht nach Schimmel aussehen und während der Trocknung im Ofen nicht verbrennen aber trotzdem richtig trocken sind.
  6. Dann können die Blätter in einem Glas aufbewahrt werden oder direkt zu einem Tee aufgebrüht werden.

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