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Naturliebe

Die Christrose

Helleborus niger

Nun, im Winter, ist es gar nicht mehr so einfach, eine Pflanze (abgesehen von den immergrünen Bäumen) für Themen zu finden.
Doch es ist jetzt genau die richtige Zeit um einer meiner liebsten Pflanzen vorzustellen…

Dann wenn es am kältesten ist und sich eigentlich der Schnee übers Land gelegt hat, erscheinen die Blüten der Christrosen.
Was sie für mich zu einer beeindruckenden Pflanze macht.
Der botanische Name lautet: Helleborus niger.
Die Christrose gehört zur Familie der Hahnenfussgewächse also der Ranunculaceaen.
Man kann sie zwar nicht wirklich als privat Heilpflanze verarbeiten da alle Teile an ihr giftig sind, doch trotzdem ist sie etwas Besonderes.
Weitere Namen sind Schneerose, Schwarzer Nieswurz und Orakelblume.

Der Name „Christrose“ stammt wohl daher, dass sie in der Zeit erblüht in der Jesus geboren wurde.
Eine Legende besagt, dass ein Hirte kein Geschenk für das Jesuskind hatte, als er zu ihm reiste.
So weinte er und aus den Tränen, die zu Boden fielen, erblühten die wunderschönen Christrosen.
Diese überbrachte er dann als Geschenk an das Jesuskind.

Die Bedeutung der Christrose in der „Sprache der Blumen“ ist „Hilf mir meine Angst zu überwinden“.
Sie ist ein Symbol für Hoffnung, Reinheit und Wiedergeburt.

Mystik und Nutzung der Christrose:

Wohlgemerkt, alle Teile der Christrose sind stark Giftig!
So sollen schon 3 der Samen reichen, um tödliche Vergiftungen hervorzurufen.
Vergiftungserscheinungen sind Herzrhythmusstörungen, Atemnot (diese kann zum Tod führen), geweitete Pupillen, Übelkeit, starker Durst.

Im Mittelalter wurde sich die schleimhautreizende Eigenschaft der Christrose (darum auch „schwarzer Nieswurz“) zu nutze gemacht.
Denn man glaubte das durch das „Ausniesen“ Dämonen, Wahnsinn und andere Erkrankungen der Psyche ausgetrieben werden konnten.

Auch die griechischen Ärzte Hippokrates und Melampos sollen die Christrose dazu verwendet haben, Geisteskrankheiten zu heilen und sagten der Christrose eine „reinigende“ Wirkung nach.
Doch wegen ihrer starken Giftigkeit, war das Unterfangen aus der Christrose eine Arznei herzustellen, ein gefährliches.

Die Christrose soll zu antiken Zeiten auch in der biologischen Kriegsführung genutzt worden sein.
So soll man zur Eroberung der Stadt Kirra von Solon die einzige Trinkwasserquelle der Bewohner vergiftet haben, um sie durch anhaltenden Durchfall (ein Vergiftungssymptom) zur Kapitulation zu zwingen.
Und auch in weiteren solcher Kriegsführungen, soll man die Christrose verwendet haben.

Den Namen „Orakelblume“ bekam sie daher, dass mit ihr das Wetter für das kommende Jahr vorausgesagt werden sollte.
Die Bauern stellten 12 Blütenknospen der Christrosen zwischen Weihnachten und Neujahr auf.
Jede Blüte stand für einen Monat.
Öffneten sich die Blüten der jeweiligen Monate, stand dies für gutes Wetter, blieben sie geschlossen, sagte das eine schlechte Ernte und Unheil für diesen Monat voraus.

Sie wurde im Mittelalter auch für einige Hexenbräuche genutzt.
So z.B. um eine Salbe für ewige Jugend herzustellen.

Aussehen und Vorkommen:

Meist erblühen Christrosen Weiß, grünlich doch je nach Sorte findet man sie auch in einem Rosa- Rotton.
Auch bei dem erblühen oder besser verblühen, kann die Christrose ihre Farbe von Weiß, ins rötliche bis hin zu einer grünen Farbe wechseln.
Es gibt ca. 20 verschiedenen Helleborus Arten.
Diese sind z.B. der orientalische Nieswurz (Helleborus orientalis) oder auch die Lenzrose (Helleborus Hybriden).
Fünf Blütenblätter trägt eine Blüte und diese kann einen Durchmesser von bis zu 10 cm bekommen.
Die Blätter sind immergrün und 7-9 teilig, die ein wenig an knorrige Hände erinnern können.
Die Blütezeit beginnt im Dezember – März.
Sie erreicht im Durchschnitt eine Wuchshöhe von bis zu 25 cm.
Die Christrose ist eine Staude die bis zu 25 Jahre alt werden kann.
Zudem übersteht sie Temperaturen von bis zu -40 C°.
Alle Teile der Christrose sind stark giftig.
Also sollte sie nicht im Garten oder auf dem Balkon sowie zur Weihnachtszeit im Haus angesiedelt werden, wenn Kinder oder Haustiere Zugang zu der Christrose haben.


In freier Wildbahn findet man die Christrose vor allem in den Alpen, da sie kalkhaltige Böden benötigt.
Aber auch in Asien kann man z.B. den orientalischen Nieswurz finden.
Doch eine wilde Christrose zu finden ist eher eine Seltenheit und man findet sie mehr in Gärten.
So gilt die Christrose als vom Aussterben bedroht und ist geschützt.

Im Garten bevorzugt die Christrose ebenfalls eher kalkhaltige Böden, mit feuchter und durchlässiger Erde.
Die Christrosen können auch im Winter vertrocknen, also muss auch im Winter auf ausreichend Wasser geachtet werden.
Sie bevorzugt einen halbschattigen – schattigen Standort.

„Schön bist du, Kind des Mondes, nicht der Sonne“

So beschrieb der Lyriker Eduard Mörike die Christrose in seinen Zeilen „Es blüht eine Rose zur Weihnachtszeit“.

Die verwelkten Blütenstängel und Teile der Christrose nur mit Handschuhen zurück schneiden.
Sowie bei jeder anderen Gartenarbeit die die Christrose mit einbezieht.



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